Wunschliste für die Aletsch-Arena und andere ….
Rückblickend nach 2 Monaten in den USA …
Nach 2 Monaten in diversen IKON-Pass-Gebieten der USA sind hier einige Gepflogenheiten aufgeschrieben, die wir uns für die Schweiz wünschen würden (und danach noch einige, bei denen es schön wäre, wenn wir sie nicht nachmachen).
„Single Line“
Wie oft muss man in der Schweiz fassungslos mit ansehen, wie selbst in der höchsten Hochsaison manche Sessel leer bleiben, weil irgendjemand sich schnell noch vorne gedrängelt hat und dann aber merkt, dass die Restfamilie sich noch weiter hinten befindet und direkt vor dem Lifteinstieg stehen bleibt, um auf sie zu warten. Oder Leute sind zu dritt oder zu zweit oder in einer anderen Anzahl, die verhindert, dass leere Sessel aufgefüllt werden. Das ist in den USA kein Problem: Es gibt immer eine Single Line, die ganz vorne in die Liftschlange mündet, und aus der die freibleibenden Sessel aufgefüllt werden. Wer in der Single Line steht, hat kein Anrecht darauf , zusammen zu fahren. Aber dafür kommt man meist etwas schneller auf den Lift.
Was ist daran so schwierig, liebe Schweiz? Können wir das nicht auch?
(Beispiel: siehe Video unten)
Mehr Freude am Skilift
Sei es das Personal oder auch die, die in der Schlange anstehen: Die meisten haben einen netten Spruch auf den Lippen oder man fängt an, miteinander zu schwatzen. „Wo kommst Du her?“ „Wie ist Dein Tag bisher?“ „Welches findest Du die beste Piste?“ …. und die Lieblingsfrage an uns: „Was ist der Unterschied zwischen den Skigebieten in der Schweiz und den USA?“ (mögliche Antwort: „Wir können in der Schweiz (meist) nicht einfach kreuz und quer am Berg und durch den Wald entlang fahren; die meisten Skigebiete sind über der Baumgrenze und darum geht man bei Nebel lieber in die Beiz während in den Rocky Mountains die Baumgrenze wesentlich höher ist und man immer noch was sehen kann“). Liebe Freunde und Freundinnen des Schnees: Es ist viel erholsamer und unterhaltsamer, wenn man am Lift nett zueinander ist, miteinander redet, und Spass hat anstatt sich mit den Skistöcken gegenseitig das Material kaputt zu stechen!
Das wird natürlich auch durch das äusserst geordnete Anstehen gefördert, welches in den meisten Gebieten, an den meisten Liften vorherrscht. Meist sorgt ein munteres ‚Liftie‘-Männli oder -Weibli mit munteren Einladungen für ein geordnetes und weitgehend Kampf-freies vorwärts treten der Schneesportler. An den Liften läuft oft Musik – je nach Liftie-Geschmack mal Jazz, mal Blues, mal Country, oder auch Härteres. Manche sind richtige Animationskünstler …
Hier in diesem Video sieht man gerade alles: Links die Single Line, rechts die freundlich anstehenden Schneesportler, und in der Mitte der Liftie, der mit einem lauten ‚Front Rrrooowww!‘ die erste Reihe einlädt, aufzurücken.
Zurück zu so etwas wie ‚Ordnung‘ mit den Skiern & Snowboards (bitte)
Auffällig für uns war, dass wir fast nirgends Skier oder Snowboards auf dem Boden rumliegen sahen. Wenn Pausen gemacht werden, nehmen ihr Material hoch und stellen es in die dafür vorgesehenen Ständer. Bei uns hingegen, scheint die Mode „raus und fort“ vorzuherrschen. Für die Nachkommenden wird das dann mehr und mehr zum Spiessrutenlauf mit Stolperfallen aus dahin-gerotzten Skiern oder Snowboards und Stöcken. Bitte, lasst uns zurückkehren zur guten alten Sitte, das Material in den dafür vorgesehenen Ständern zu versorgen! Um diese Rückkehr hinzukriegen, braucht es wahrscheinlich hier und da mal ein herzhaftes (aber freundliches) Intervenieren. Aber längerfristig würden wir uns doch auch daran gewöhnen können, unser Material zu versorgen und damit die Zugänge frei zu halten ….



… keine Skier und Snowboard, die kreuz und quer und grossflächig den Schnee pflastern …. und freier Zugang zum ‚The Chalet‘.
Skigebietskarten abschaffen und statt dessen die Karten auf den Skilifts installieren
In den meisten Schneesport-Gebiete, die wir besucht haben, gab es keine gedruckten Papierkarten mehr, (die sich nur bei der Produktion ordentlich zusammenfalten lassen und dann nie wieder), sondern dafür waren unten und oben Schilder mit den Übersichten der Skigebiete aufgestellt und oftmals hat man sich auch während der Liftfahrt auf den am Sicherheitsbügel angebrachten Karten orientieren können. Das reicht selbst für Orientierungs-eingeschränkte Leute wie Anke! Und vermeidet eine Menge unnützen Abfall!

Tourengänger auf der Piste
Ich weiss ja nicht, wie häufig tatsächlich etwas passiert … aber gefühlt scheint mir das Tourenlaufen auf der Piste während Betriebszeiten doch ein rechtes Risiko für alle Beteiligten (also die Berg-rauf-Läufer UND die Berg-ab-Raser) zu sein. Deshalb hat mir gefallen, dass in einigen Gebieten klare Regeln vorgegeben waren. Beispielsweise „Last uphill tour 9:30am“. So etwas fände ich einen guten Kompromiss. Von Zeit zu Zeit könnte man ja auch explizite Ausnahmetage definieren.
Beispielsweise haben wir in ‚Buttermilk‘ (Aspen-Snowmass) einen Frauen-Tourentag beobachtet. An dem Morgen liefen Hunderte von Frauen auf ihren Tourenskiern bergauf – vielleicht auch angelockt davon, dass für oben ein „Uphill Champagne Lunch“ angekündigt wurde. (https://www.aspensnowmass.com/visit/events/international-womens-day-uphill-champagne-lunch)
Aber so ein Spezial-Tourentag liesse sich ja vielleicht auch mit Bergauf-Strecke weitgehend ausserhalb der Pisten organisieren …?
Und jetzt noch einige Dinge, die wir uns wirklich nicht wünschen …
Abfall
Die Unmassen von Abfall durch Einmal-Geschirr, Einmal-Besteck aus Plastik, Wasserbecher, …. ganz stolz war man schon, wenn man abwaschbare Wasserbecher anbot.
(Übrigens – wie meistens in den USA – gab es fast überall Wasser umsonst. Das sollte eigentlich unter der Rubrik ‚Wünschenswert‘ stehen.)

Heizung draussen
Überall in den verschiedenen Skigebeten brennen Gasfeuer, an denen man sich wärmen kann — oder es sind Heizstrahler aufgestellt. Bitte nicht!


Geheizte Gehwege
Viele Skigebiete heizen bei der Basis die Zugangswege. ich nehme an, da müssen sie weniger Schnee schaufeln und die Gefahr ist geringer, dass sich die ‚Sportler‘ die Haxen brechen … Umwelt-technisch nicht unbedingt wünschenswert.



Baumschmuck(?)
Irgendwie scheint der Anblick der schönen Bäume rechts und links vom Sessellift viele dazu zu animieren, Ihr Unterwäsche vom Körper zu reissen und über die Zweige zu werfen. Oder die Snowboard / Skischuhe, oder was immer sie nicht mehr brauchen. Ganz besonders beliebt: Mardi-Gras-Ketten. Mardi Gras ist zur gleichen Zeit wie der Karneval in Deutschland oder die Fasnacht in einigen Gebieten. Es zeichnet sich dadurch aus, dass sich alle mit billigen, glitzerndes Ketten schmücken, die dann am Ende im hohen Bogen auf die Bäume geworfen werden. Mikroplastik lässt grüssen.






Mehr
… gibt es sicher für beide Kategorien (wünschenswert und weniger wünschenswert).
Aber fällt mir gerade nicht ein.





































































