Autor: Anke Holtorf

  • Wunschliste für die Aletsch-Arena und andere ….

    Wunschliste für die Aletsch-Arena und andere ….

    Rückblickend nach 2 Monaten in den USA …

    Nach 2 Monaten in diversen IKON-Pass-Gebieten der USA sind hier einige Gepflogenheiten aufgeschrieben, die wir uns für die Schweiz wünschen würden (und danach noch einige, bei denen es schön wäre, wenn wir sie nicht nachmachen).

    „Single Line“

    Wie oft muss man in der Schweiz fassungslos mit ansehen, wie selbst in der höchsten Hochsaison manche Sessel leer bleiben, weil irgendjemand sich schnell noch vorne gedrängelt hat und dann aber merkt, dass die Restfamilie sich noch weiter hinten befindet und direkt vor dem Lifteinstieg stehen bleibt, um auf sie zu warten. Oder Leute sind zu dritt oder zu zweit oder in einer anderen Anzahl, die verhindert, dass leere Sessel aufgefüllt werden. Das ist in den USA kein Problem: Es gibt immer eine Single Line, die ganz vorne in die Liftschlange mündet, und aus der die freibleibenden Sessel aufgefüllt werden. Wer in der Single Line steht, hat kein Anrecht darauf , zusammen zu fahren. Aber dafür kommt man meist etwas schneller auf den Lift.

    Was ist daran so schwierig, liebe Schweiz? Können wir das nicht auch?

    (Beispiel: siehe Video unten)

    Mehr Freude am Skilift

    Sei es das Personal oder auch die, die in der Schlange anstehen: Die meisten haben einen netten Spruch auf den Lippen oder man fängt an, miteinander zu schwatzen. „Wo kommst Du her?“ „Wie ist Dein Tag bisher?“ „Welches findest Du die beste Piste?“ …. und die Lieblingsfrage an uns: „Was ist der Unterschied zwischen den Skigebieten in der Schweiz und den USA?“ (mögliche Antwort: „Wir können in der Schweiz (meist) nicht einfach kreuz und quer am Berg und durch den Wald entlang fahren; die meisten Skigebiete sind über der Baumgrenze und darum geht man bei Nebel lieber in die Beiz während in den Rocky Mountains die Baumgrenze wesentlich höher ist und man immer noch was sehen kann“). Liebe Freunde und Freundinnen des Schnees: Es ist viel erholsamer und unterhaltsamer, wenn man am Lift nett zueinander ist, miteinander redet, und Spass hat anstatt sich mit den Skistöcken gegenseitig das Material kaputt zu stechen!

    Das wird natürlich auch durch das äusserst geordnete Anstehen gefördert, welches in den meisten Gebieten, an den meisten Liften vorherrscht. Meist sorgt ein munteres ‚Liftie‘-Männli oder -Weibli mit munteren Einladungen für ein geordnetes und weitgehend Kampf-freies vorwärts treten der Schneesportler. An den Liften läuft oft Musik – je nach Liftie-Geschmack mal Jazz, mal Blues, mal Country, oder auch Härteres. Manche sind richtige Animationskünstler …

    Hier in diesem Video sieht man gerade alles: Links die Single Line, rechts die freundlich anstehenden Schneesportler, und in der Mitte der Liftie, der mit einem lauten ‚Front Rrrooowww!‘ die erste Reihe einlädt, aufzurücken.

    Zurück zu so etwas wie ‚Ordnung‘ mit den Skiern & Snowboards (bitte)

    Auffällig für uns war, dass wir fast nirgends Skier oder Snowboards auf dem Boden rumliegen sahen. Wenn Pausen gemacht werden, nehmen ihr Material hoch und stellen es in die dafür vorgesehenen Ständer. Bei uns hingegen, scheint die Mode „raus und fort“ vorzuherrschen. Für die Nachkommenden wird das dann mehr und mehr zum Spiessrutenlauf mit Stolperfallen aus dahin-gerotzten Skiern oder Snowboards und Stöcken. Bitte, lasst uns zurückkehren zur guten alten Sitte, das Material in den dafür vorgesehenen Ständern zu versorgen! Um diese Rückkehr hinzukriegen, braucht es wahrscheinlich hier und da mal ein herzhaftes (aber freundliches) Intervenieren. Aber längerfristig würden wir uns doch auch daran gewöhnen können, unser Material zu versorgen und damit die Zugänge frei zu halten ….

    … keine Skier und Snowboard, die kreuz und quer und grossflächig den Schnee pflastern …. und freier Zugang zum ‚The Chalet‘.

    Skigebietskarten abschaffen und statt dessen die Karten auf den Skilifts installieren

    In den meisten Schneesport-Gebiete, die wir besucht haben, gab es keine gedruckten Papierkarten mehr, (die sich nur bei der Produktion ordentlich zusammenfalten lassen und dann nie wieder), sondern dafür waren unten und oben Schilder mit den Übersichten der Skigebiete aufgestellt und oftmals hat man sich auch während der Liftfahrt auf den am Sicherheitsbügel angebrachten Karten orientieren können. Das reicht selbst für Orientierungs-eingeschränkte Leute wie Anke! Und vermeidet eine Menge unnützen Abfall!

    Tourengänger auf der Piste

    Ich weiss ja nicht, wie häufig tatsächlich etwas passiert … aber gefühlt scheint mir das Tourenlaufen auf der Piste während Betriebszeiten doch ein rechtes Risiko für alle Beteiligten (also die Berg-rauf-Läufer UND die Berg-ab-Raser) zu sein. Deshalb hat mir gefallen, dass in einigen Gebieten klare Regeln vorgegeben waren. Beispielsweise „Last uphill tour 9:30am“. So etwas fände ich einen guten Kompromiss. Von Zeit zu Zeit könnte man ja auch explizite Ausnahmetage definieren.

    Beispielsweise haben wir in ‚Buttermilk‘ (Aspen-Snowmass) einen Frauen-Tourentag beobachtet. An dem Morgen liefen Hunderte von Frauen auf ihren Tourenskiern bergauf – vielleicht auch angelockt davon, dass für oben ein „Uphill Champagne Lunch“ angekündigt wurde. (https://www.aspensnowmass.com/visit/events/international-womens-day-uphill-champagne-lunch)

    Aber so ein Spezial-Tourentag liesse sich ja vielleicht auch mit Bergauf-Strecke weitgehend ausserhalb der Pisten organisieren …?

    Und jetzt noch einige Dinge, die wir uns wirklich nicht wünschen …

    Abfall

    Die Unmassen von Abfall durch Einmal-Geschirr, Einmal-Besteck aus Plastik, Wasserbecher, …. ganz stolz war man schon, wenn man abwaschbare Wasserbecher anbot.

    (Übrigens – wie meistens in den USA – gab es fast überall Wasser umsonst. Das sollte eigentlich unter der Rubrik ‚Wünschenswert‘ stehen.)

    Heizung draussen

    Überall in den verschiedenen Skigebeten brennen Gasfeuer, an denen man sich wärmen kann — oder es sind Heizstrahler aufgestellt. Bitte nicht!

    Geheizte Gehwege

    Viele Skigebiete heizen bei der Basis die Zugangswege. ich nehme an, da müssen sie weniger Schnee schaufeln und die Gefahr ist geringer, dass sich die ‚Sportler‘ die Haxen brechen … Umwelt-technisch nicht unbedingt wünschenswert.

    Baumschmuck(?)

    Irgendwie scheint der Anblick der schönen Bäume rechts und links vom Sessellift viele dazu zu animieren, Ihr Unterwäsche vom Körper zu reissen und über die Zweige zu werfen. Oder die Snowboard / Skischuhe, oder was immer sie nicht mehr brauchen. Ganz besonders beliebt: Mardi-Gras-Ketten. Mardi Gras ist zur gleichen Zeit wie der Karneval in Deutschland oder die Fasnacht in einigen Gebieten. Es zeichnet sich dadurch aus, dass sich alle mit billigen, glitzerndes Ketten schmücken, die dann am Ende im hohen Bogen auf die Bäume geworfen werden. Mikroplastik lässt grüssen.

    Mehr

    … gibt es sicher für beide Kategorien (wünschenswert und weniger wünschenswert).

    Aber fällt mir gerade nicht ein.

  • Mardi Gras

    Mardi Gras

    4. März 2025

    Hier eine Info aus dem Internet: „Mardi Gras known as Shrove Tuesday or Fat Tuesday falls annually on the day before Ash Wednesday (start of Lent). The word „Mardi Gras“ means „Fat Tuesday“ in the French language. Celebrations include festivals, parades, dancing and feasting before the fasting starting on Ash Wednesday“.

    Wir konnten beobachten, dass viele Leute Mardi-Gras-Ketten trugen.

    Und wenn man sie nicht mehr braucht, wirft man sie einfach vom Skilift in den nächstbesten Baum.

    Überhaupt werden Bäume gerne behängt mit allem Möglichen. Es gibt auch ‚Themen-Bäume‘ – zum Beispiel ‚Büstenhalter‘, wo anscheinend das unmittelbare Bedürfnis entstand, sich seiner BHs zu entledigen und diese in hohem Bogen auf einen bestimmten Baum zu werfen. oder Unterhosen, oder Snowboard / Ski-Schuhe …

  • Buttermilk / Aspen

    Buttermilk / Aspen

    6. März 2025

    Buttermilk – keine Ahnung woher der Name kommt – ist das kleinste (und flachste) Skigebiet von Aspen. Unser Hotel war direkt am Fuss des Berges, welcher wie folgt aussehen kann:

    Auf dem Bild sieht man rechts vom Lift 2 grosse Kicker (Schanzen) und daneben eine grosse Halfpipe. Die gehört hierher, weil jedes Jahr die X-Games hier stattfinden, Ende Januar.

    Nun hat ein alter Superstar dieser Szene, Shawn White, einen neuen Wettbewerb ins Leben gerufen, die Snow League. Mit allem Marketing Tamtam und grosser Truppe. Vier Wettkämpfe mit neuem Modus. Der erste an diesem Ort am Samstag (wir verlassen den Ort heute Donnerstag) und der letzte Wettkampf der Snow League dann nächstes Jahr in Laax. Die Aufregung war spürbar und die Sportler in der Pipe erstklassig!

    … ABER, an diesem Donnerstg in Buttermilk war das Wetter nass/kalt/bedeckt und mittags war niemand mehr in der Pipe; wir sahen so aus:

    Trotzdem ein toller Morgen auf der Piste mit einem netten Hauch Neuschnee.

    Auf dem Berg die „Trail Map“ inklusive Merchandising Angebot der Ski Patrol. In Richtung Aspen ein Football Feld neben einer Schule mitsamt Umgebung

    Ob die Park Schilder gelesen (und verstanden) werden wissen wir nicht, aber der Park war gut besucht (zumindest fuhren einige in die Richtung). In Aspen hat es auch Espen! Wir hatten am ersten Tag etwas gezweifelt ..

    Ausserdem hat das hier Anke sehr gut gefallen:

    Hier noch das freie Training am Morgen (vor Beginn des Schneefalls), mit doppelten Flips und Saltos zum einfahren …

    Nach einem kleinen Mittagessen im netten Restaurant des Resorts sind wir um etwa 14 Uhr in Richtung Park City aufgebrochen. 350 Meilen, ca 6.5 Stunden.

    Allerdings muss man dazu sagen, dass das mit den 6.5 Stunden nur gestimmt hätte, wenn der ‚Wolf Creek Pass‘, über den das Navi uns führen wollte, auch offen gewesen wäre. Um diese Jahreszeit ist das aber nicht so und so standen wir plötzlich vor einem Haufen Schnee und dem Hinweis-Schild mit der Aufschrift „Only for recreational Vehicles!“ und mussten umkehren. So wurden aus den 6.5 Stunden dann insgesamt 8 Stunden.

  • Snowmass / Aspen

    Snowmass / Aspen

    5. März 2025

    Der Busverkehr in Aspen funktioniert gut – alle Viertelstunde geht ein Bus Richtung Snowmass, der auch ganz nahe bei unserem Hotel hält und einen zur Snowmass Village Mall bringt. Dort empfängt uns diese Auswahl – wir entscheiden uns, rechts zu meiden!

    Apropos: Die Amerikaner sind beim Liftfahren ansich recht kommunikativ und man kommt wirklich schnell in’s Gespräch. So standen wir in Snowmass an einem Lift an, gleich neben einem älteren (also etwa gleich alten) Paar auf Skiern. Schnell kriegten sie raus, dass wir aus der Schweiz kommen und kaum sassen wir auf dem Lift, entschuldigten sie sich heftig für die momentane hiesige Politik. Da sie in nächster Zeit auch eine Reise von Portugal nach Schweden planen (per Schiff), waren sie etwas verunsichert, wie sie sich gegenüber Europäern verhalten sollen. Sie überlegte, ob sie vielleicht ihre Kamala-Harris-Kappe mitnehmen solle, um zu zeigen, dass Sie nicht die Ursache für den momentanen Präsidenten sei.

    Schönes Wetter, gute Aussicht und Super-Schnee!

    Oben sieht man das Gebiet von Snowmass, die auf den Sicherheitsbügeln der Sessellifte angebracht ist. Ist übrigens eine gute Idee, finde ich; so kann man sich dort immer wieder orientieren. In den meisten Skigebieten gibt es auch keine gedruckten Karten mehr. Wir haben das rege genutzt.

    Und hier noch einmal die ‚grosse‘ Übersichtskarte:

    Höchster Punkt (des einen Berges) – mit phenomenaler Aussicht:

    Gemäss Ikon Pass ist der höchste Skilift aller Ikon Gebiete in Snowmass. Der Lift „Cirque“, ein (wohl aus Frankreich gekaufter) „Tellerlift“ der von etwa 3600 bis auf 3813 m.ü.M. führt. Wir haben verzichtet (auf Panorama Bild: links unten die Schlange, nach rechts oben geht es hinauf):

    Die zwei Cowboys hier haben wir auf dem Rückweg zum Bus getroffen – beide guter Dinge.

    Und dann noch eine Anzeige für eine Möglichkeit, einen Skischrank für die ganze Skisaison zu mieten (nur, um Euch einen Eindruck zu geben von dem hiesigen Preisgefüge)

    Da trägt man doch gerne sein Snowboard hin und her.

  • Erdbeerquellen

    Erdbeerquellen (Strawberry Springs)

    27. Februar 2025.

    Nachdem ja der Verdacht aufkam, dass wenn der Name ‚Steamboat Springs‘ wegen der Dampfschiff-artigen Geräusche der heissen Quellen gewählt wurde, die Strawberry Springs möglicherweise nach Erdbeeren klingen könnten, mussten wir diese Theorie natürlich überprüfen.

    Also wurde einen Tag lang auf den Schneesport verzichtet, um dort hinzufahren und die Beobachtungen vor Ort (gegen eine Bezahlung von 20 $ pro Person) zu vertiefen. Inkognito natürlich – darum die konspirativen Sonnenbrillen.

    Der Ort ist etwas abgelegen, 7 Meilen von Steamboat Springs entfernt; mit dem Auto etwa 20-25 Minuten Fahrt über immer schlechter werdende Strasse mit immer besser werdenden Schlaglöchern.

    Im Eingangsbereich brennt ein ewiges (?) Feuer ….

    … und ein antiker Lastwagen (Wohnmobilausbau Standard 1901) dient als Kasse und Zugangskontrolle – nur gegen Barzahlung!

    In der Übersicht sah man verschiedene Becken, in denen sich schon andere Forscher*innen suhlten. Eines ist verdächtig leer; das ist das mit der kälteren Wassertemperatur.

    So, und nun zum Resultat: Wir konnten beim besten Willen und allen Anstrengungen nicht rauskriegen, ob da Erdbeer-Geräusche waren, denn leider wusste keiner von uns, wie Erdbeeren sich eigentlich anhören. Insofern hört Euch das selbst an.

    Einfach noch als Ergänzung: Das Quellwasser hat auch nicht nach Erdbeeren gerochen – eher nach Schwefel.

    Zum Abschied grüsste uns noch einer der berühmten Strawberry-Krieger mit einem Bademantel-Tanz.

  • Nebengeschichte

    Nebengeschichte

    Steamboat Springs ist tatsächlich ein netter kleiner Ort -mit einer Hauptstrasse, durch die sich der gesamte Durchgangsverkehr quälen muss und mit netten Läden auf jeder Strassenseite, Bars und Restaurants. Dies war das Schaufenster einer Galerie.

    Es folgt ein Photo aus einem der Pisten-Restaurants.

    Ausser den blauen Bechern ist allerdings nicht viel wiederverwendbar. Das Meiste wird weggeschmissen – Besteck, Pappteller, und dann auch noch viel vom Essen …. eigentlich werden auch die blauen Becher gerne weggeschmissen, weil das Konzept der Wiederverwendung zu einigen noch nicht durchgedrungen ist.

    Gruss vom Lift …. besonders an die Aletsch-Arena 🙂

    Und dann war da noch eine Begegnung auf der Plaza, die wir lustig fanden.

    Wir schlenderten mit unseren Snowboards unterm Arm über die voll belebte Plaza; Musik und viele Leute, von denen einige schon einige Drinks hinter sich hatten, Gewimmel … aus dem dann plötzlich ein junger Mann auf Anke zuschiesst und fragt: „I know it’s awkward, but can I ask you how old you are?“

    Merkwürdig – aber bei den Amis ist ja alles möglich …. also antworte ich und er fängt an zu strahlen. „Can I take you along“ (und hier fangen Radim’s Gesichtszüge an, etwas zu entgleiten) „… and introduce you to my father?“

    WHAT?

    Der Vater sass nahe genug dabei, dass ich nicht entweichen konnte. Es stellte sich raus, dass ‚Vater‘ behauptet hatte, er sei wahrscheinlich das einzige über 60-jährige snowboardende Lebewesen im ganzen Gebiet. Tja, falls sie gewettet haben, hat ‚Vater‘ verloren. Aber ich (Anke) frage mich immer noch warum ‚der ‚Sohn‘ ausgerechnet MICH angesprochen hat 🙁

    Auf der Fahrt von unserer Wohnung nach Steamboat (ca 10 Minuten) kamen wir an einem Restaurant / Take-away mit denkwürdigem Namen vorbei:

    Ich wüsste gerne, was die Person geraucht hat, die sich den Namen ausgedacht hat!

    Was vielleicht auch noch zum Thema passt, ist ein Beispiel von einem Einkauf:

    Für diese Ware haben wir ca. 40 $ bezahlt (ich schaue morgen nochmal, wie viel abgebucht wurde). USA ist sehr teuer geworden!

  • Steamboat Springs Tag 2 auf dem Schnee

    Steamboat Springs Tag 2 auf dem Schnee

    23. Feb 2025

    Unser erster Tag auf der Piste war ja ein Sonntag und daher war es auch sehr voll (ähnlich wie bei uns an einem Sonntag, für den schon lange vorher blauer Himmel vorausgesagt ist.

    Entgegen unserer Hoffnungen waren aber am Montag immer noch viele Leute da …. viele Anfänger oder im besten Fall moderate Skifahrer, die sich gerne mal mit unelegantem Seitenschwung querstellen, voraussehbar und damit mit hohem Risiko verbunden.

    Vor den Liften ein grosses Gedränge:

    Aber – im Gegensatz zu den Lift-Drängeleien, die wir aus der Schweiz kennen – läuft das hier recht zivilisiert ab. Alle stellen sich ordentlich in parallelen Reihen auf und vorne steht ein ‚Dätschmeister‘, der das ganze koordiniert. Überall gibt es Single-Lines, wo sich die Leute anstellen, die keinen besonderen Wert darauf legen, mit einer oder mehreren ganz bestimmten Personen auf dem Lift zu fahren, und mit denen wird dann jede Reihe auf die maximale Anzahl aufgefüllt. Warum gibt es das bei uns nicht?

    Da die Single Lines meist schneller gehen, stellen wir uns gerne in denen an (wir sehen uns ja sonst schon genug). Der Vorteil ist, dass man recht leicht mit Leuten in’s Gespräch kommt; Studenten, die schnell morgens aus Denver angereist sind (4 Stunden), um einen Tag Ski zu fahren und dann abends wieder nach Hause (4 Stunden), oder andere, die jedes Wochenende hier sind, oder andere, die das erste Mal hier sind. Die meisten wollen wissen, was der Unterschied vom Skifahren hier oder in der Schweiz ist.

    Eine Begegnung stach für mich (Anke) heraus. Ich wurde mit drei Männern gepaart, etwa in meinem Alter, die alle den gleichen blauen Skianzug anhatten, auf dem je ihr Vorname aufgedruckt war. Ich fragte, ob sie Brüder seien; aber sie dementierten das vehement. Sie seien Teil einer grossen Gruppe von Ex-Piloten (80 Leute) der Airforce und würden jedes Jahr hier zum Skifahren zusammenkommen (erinnert mich an die Therwiler Feuerwehr, die jedes Jahr auf der Riederalp zum Ski- und Trink-Sport zusammen kommt).

    Hier ist einer von denen:

    Einer der drei fragte, was man denn so in der Schweiz über die momentanen Ereignisse hier denkt. Uff. Was sollte ich da sagen? Die drei waren jedenfalls eindeutig der Meinung, dass nun alles besser wird, dass Biden alles kaputt gemacht hat und nur noch mehr Schulden gemacht hat und dass es gut ist, dass nun einer kommt, der aufräumt. Es wäre natürlich schade, wenn da andere in der Welt drunter leiden, aber nun müsste an mal auf das Wohlergehen der Amerikaner achten. Meine zaghafte Aussage, dass die neuen Zölle vielleicht zu noch höheren Preise für die Amerikaner führen würde und so irgendwie keinem helfen würden, wurden weggewischt. Europa würde ja auch viele Zölle und so erheben und es wäre nur gerecht, dass die Amerikaner jetzt auch mal ernst machen.

    Ich bitte um Verständnis, dass ich mich nicht auf eine tiefer gehende Diskussion eingelassen habe – ich sass auf dem äusseren Platz des Sessellifts und die Amerikaner lassen ja gerne den Bügel offen, sodass es ein Leichtes gewesen wäre mich da runter zu schubsen.

    Hier noch ein Eindruck von unserer letzten Abfahrt am Montag:

    … um dann auf der überfüllten ‚Plaza‘ anzukommen, wo viele den Tag ausklingen lassen oder von A zu B eilen und man aufpassen muss, dass man keine Ski um die Ohren geschlagen oder Stöcke in den Bauch gerammt kriegt.

  • Winter Park

    Winter Park

    19./20. Feb 2025

    Anscheinend heisst Winter Park so, wie es heisst, weil ein reicher (ich glaube, es war ein Mann) Amerikaner das Gelände der Stadt Denver geschenkt hat, um dort Freizeitmöglichkeiten für die Bewohner der grossen Stadt anzubieten.

    Und das wird auch gerne benutzt. unser Gastgeber (Scott) und seine Freunde betonen, dass sie nur unter der Woche auf die Piste gehen, weil am Wochenende halb Denver hier ist.

    Wir hatten reichlich Glück: es hatte die letzten Tage hier geschneit, sodass an unserem ersten Tag etwa 50-80 cm Neuschnee im Skigebiet waren (also Tiefe, nicht Durchmesser!) … wunderbar.

    Scott und sein Freund Bill aus Chicago setzten sich gleich mit besten Wünschen zwischen die Bäume ab, um sich aus-zu-powern.

    (Radim, Bill, Ian, Scott)

    Ian fuhr überwiegend mit uns, um uns das Gebiet zu zeigen. Wie immer: Skifahrer können Pausen nicht geniessen; und so ging’s ohne Pause hoch und runter, bis er müde wurde und sich verabschiedete … dann hatten wir noch ein paar gemütlichere (und pausen-reichere Abfahrten für uns).

    (mehr Schnee hängt in den Wolken)

    Hier noch ein paar Phötili aus dem Skigebiet …

    Insgesamt bietet das Gebiet viele grüne (ganz einfach) und blaue (etwas anspruchsvoller) Pisten, aber es sind auch einige schwierigere Abfahrten zu finden. Das Spezielle für uns sind immer die Abfahrten durch die Bäume, was es bei uns in der Schweiz ja weniger gibt, da viele Gebiete ja über der Baumgrenze liegen.

    WinterParkWald

    Es sieht auf dem Film alles ziemlich langsam aus, aber die Fahrt fühlt sich immer sehr abenteuerlich an, da man dringend versuchen muss, den Bäumen auszuweichen, indem man um sie und andere Hindernisse herumkurvt. Alle Versuche (die meisten von Anke), die Bäume zum Ausweichen zu zwingen, sind schief gelaufen!

    Ausserdem wird davor gewarnt, zu nah an die Bäume zu fahren, da sich unten am Stamm Kuhlen bilden, in denen weniger Schnee ist und wenn man Pech hat, zieht es einen in diese Kuhlen hinein und gleichzeitig entlädt sich von oben der gesamte Schnee von dem Baum (wie eine Lawine), so dass lang-widriges sich ausbuddeln oder sogar Erstickungsgefahr droht, wenn man Pech hat.

    Ach ja, übrigens: Winter Park liegt auf 2750 Meter Höhe. Und das Skigebiet geht bis 3650 Meter. Deswegen sind hier auch gerne Trainingslager für alles mögliche. Aber, wenn man nicht daran gewöhnt ist, kommt man schon bei leichteren Anstrengungen etwas in’s Hecheln.

  • Jackson Hole

    Jackson Hole

    12. bis 16. Februar

    12. Februar. Unsere Unterkunft ist am Rand von Jackson – eigentlich gleich neben der Skipiste von Jackson. Aber unser Pass ist dort nicht gültig sondern nur für das Jackson Hole Skigebiet bei Teton Village – am Rande des Teton National Parks. Da fährt man ca 25 km mit dem Auto hin.

    13. Februar

    Der Parkplatz in Jackson Hole kostet USD 25 am Tag – es sei denn, man macht ein Carpool mit 4 Personen; dann ist der Parkplatz umsonst.

    Vom Parkplatz sind’s etwa 5-7 min bis zur Basis des Skigebiets zu laufen …. oder 5-7 Minuten mit dem Shuttlebus.

    Und dann …. hinein in’s Vergnügen.

    Allerdings gibt es vom ersten Tag wieder keine Bilder von der Piste, weil es genauso kalt war wie zuvor in Big Sky. Nach einigen Abfahrten musste man sich erst einmal in einem Restaurant wieder aufwärmen.

    Sie preisen an, dass es ‚original American food‘ gibt. Sprich: Fast food mit Plastikbesteck und viel Wegwerf-Material. Dafür gibt es aber ein paar anregende Sprüche von Indianern an der Wand. Beispielsweise: „This we know. The Earth does not belong to man, man belongs to Earth. All things are connected like the blood that unites us all: Man did not weave the web of life, he is but a strand in it. Whatever he does in the web, he does to himself. Chief Seattle – 1852.“

    oder „The world was a library and its books were the stones, leaves, grass, brooks, and the birds and animals that shared, alike with us, the storms and blessings of earth. We learned to do what only the student of nature ever learns and that was to feel beauty. Chief Luther Standing Bear.“

    Aber egal; weg mit dem Plastikmist und wieder auf die Piste!

    Bis die Kälte wieder die Oberhand gewinnt und 3/4 von uns (Joe, Radim und ich) zum Apres-Ski in den ‚Mangy Moose Saloon‘ wechseln.

    Auf dem Wege dahin, begegnen wir dem Moose persönlich, wie er gemütlich die Treppe herunter-schlendert. Insofern war’s wohl so kalt, dass Mann und Moose einkehren mussten.

    14. Februar

    Ach, wie schön kann Valentinstag sein – mit soo viel Herz und Blumen!

    Über Nacht hat es viel geschneit! Und ist 20 Grad wärmer geworden. Beides gute Nachrichten. Ab auf die Piste!

    Panorama von der Basis-Plaza:

    Abends einen Abstecher in die Stadt Jackson …

    Dieses Angebot haben wir aber nicht ausgenutzt – wir haben niemand im Schnapsladen ‚abgegeben‘. Statt dessen, sind wir alle in eine Wein-/Tappas-Bar eingekehrt.

    15. Februar

    Für Radim und mich gab’s noch einen halben Tag auf der Piste, immer noch mit schönstem Schnee. Allerdings sehr voll, da das ‚President’s Weekend‘ begann (Nationaler Feiertag – nicht erst seit diesem Jahr!)

    Hier noch zwei Suchbilder für Linus: Siehst Du den Adler?

    Dieser hier ist übrigens kein Adler (aber dafür konnte ich ihn/sie besser photographieren):

    Und dann die Rückfahrt nach Park City – von ca. 14:00 Uhr bis ca. 19:00 Uhr.

    Und so sah dann unser Auto von aussen aus:

  • Transfer nach Jackson Hole

    Transfer nach Jackson Hole

    12. Feb. 2024. Bei Eiseskälte fahren wir ‚in Kolonne‘ Richtung Jackson, Wyoming. Die ersten 40 Meilen bis zum Beginn von Idaho überwiegend auf blankem Eis. Gleich zu Beginn der Fahrt wurden wir auf die Gefahr aufmerksam, da auf der Gegenspur schon ein leuchtend rotes Gefährt (Truck? Van? oder so ähnlich) im Schnee im Feld gelandet war. Eindrucksvoll.

    In West Yellowstone gab’s eine Kaffeepause bei Mountain Mama, gleich neben ‚Big Gun Fun‘, wo man kann ‚Shoot a real machine gun‘. Nein, haben wir nicht gemacht.

    /Dann noch zwei Stunden etwa weiter ….

    Hier noch eine kleine interessante Beobachtung unterwegs: Auf manchen der riesigen, mit Schnee bedeckten, Kartoffelfelder in Idaho, sah man tiefe Spuren, die in regelmässigen Abständen in die Schnee decke gefräst waren. Irgendwo konnten wir auch sehen, wie diese gerade erstellt wurden.

    Die Erklärung? Laut Joe pflügen die Farmer doch tatsächlich die Schneedecke über ihren kilometerweiten Feldern systematisch um, um zu verhindern, dass Snowmobiler darüber fahren. Lästige Snowmobiler! Aber ist ja doch ein rechter Aufwand, oder?

    Die Belohnung am Ende: Die Roadhouse Brewery in Jackson, die beeindruckende Biersorten anpreist, die aus diversen Zapfhähnen sprudeln..